Leider nein. Denn einige der Markenführungs-Prinzpien sind Konsistenz, Kontinuität und Glaubwürdigkeit. Die lässt unsere Bundesregierung auf lange Strecken vermissen. Deshalb sinkt auch das Vertrauen der Bevölkerung in die Politiker kontinuierlich ab. Die oben abgebildete Erhebung (Quelle: Wissenschaftsbarometer, Institut Katar, Sept 2021,1000 Personen) zeigt hohes Vertrauen in die Wissenschaft und einen Vertrauensabsturz der Politik von 44 auf 18%.

Marken sind natürlich im Vergleich mit Menschen einfache Konstrukte, wobei die Ansprüche an sie jedoch extrem hoch sind, denn sie sind Wertobjekte. Ihr Geldwert schlägt sich in Umsätzen und in Aktienkursen nieder, die ein deutlicher Indikator für den Glauben an die Zukunft dieser Marke sind. Daher wird die Führung von Marken von großer Sorgfalt getragen, denn jeder sidestep in eine widersprüchliche Richtung bedeutet Image- und damit Geldwertverlust.

Politiker verlieren nicht an Geldwert aber am Äquivalent dafür, an Wählerstimmen. Die aktuellen Marktforschungsergebnisse (von Unique/profil) für die Sonntagsfrage Nationalratswahl zeigen 24% für die ÖVP, am 18. September waren es noch 35%. Dann kam der Rücktritt von Sebastian Kurz, sein Nachfolger Schallenberg und seither gibt es keine klare Linie mehr. Ein kurioser sidestep von Personen der Bundes- und der Landesregierungen nach dem anderen. Nicht konsistent, nicht glaubwürdig, nicht vertrauenswürdig.

Feststellbar an Kommentaren aus dem Bekanntenkreis „von Ludwig habe ich nie viel gehalten, aber wie er jetzt in Sachen Corona agiert ist ok“. Einäugiger unter Blinden? Dabei wäre es so einfach – Konsistenz, Kontinuität, Glaubwürdigkeit.