Es sind die Hersteller, die mit den größten SUV Portfolios den Kund:innen Lust auf mehr Auto und weniger Klimaschutz machen: Toyota, VW, Ford, Nissan, Honda. Und die Menschen, die gerne viel Auto um sich haben und denen das Klima egal ist.

92.387 SUV und Geländewagen wurden 2022 neu zugelassen (VCÖ bzw. Statistik Austria)

Mit 17.163 die meisten in der Bundeshauptstadt Wien, wo es ja besonders unwegsam ist. „Der Anteil von 43 Prozent an den Gesamtzulassungen entspreche nicht nur einer Verfünffachung seit 2005 sondern auch einer Verdoppelung seit 2015“, so der VCÖ. Der Energieverbrauch von SUV ist höher als von vergleichbaren herkömmlichen Pkw. Auch Kompakt-SUV benötigen mehr Energie als vergleichbare herkömmliche Modelle. Daher ist auch die Ausrede „ich fahre ohnehin elektrisch oder hybrid“ keine gute Ausrede.

Der Markt soll das Problem regeln, ist die gängige Meinung vieler Wirtschaftsfachleute. Hier regelt der Markt das Gegegenteil von dem, was vernünftig wäre. Wie also entgegenwirken? Gegen eine starke Autolobby, gegen die Verteidiger des Arguments der 400.000 Arbeitsplätze, die mit der Autoindustrie verknüpft sind, gegen wortgewaltige Vertreter der Marken BMW, Audi und Mercedes?

Änderungen im Verhalten von Menschen dauern unheimlich lange. Siehe Rauchen. Nur mit Gesetzen, mit enormen Preissteigerungen, und viel Kommunikation ist allmählich ein gesellschaftlicher Schwenk in der Wahrnehmung von Raucher:innen als Schädigende auch der eigenen Gesundheit erfolgt. 30 Jahre hat das locker gedauert.

Wenn das Bewusstsein, mit SUVs die Umwelt und damit die Mitmenschen zu schädigen ebenso lang dauert, geht Vieles inzwischen den Bach runter. Ein erster Schritt wären höhere Parkgebühren und höhere Steuern für die übermäßige Beanspruchung von öffentlichem Raum. Denn ein Umdenken der Industrie kann wohl nicht erwartet werden.