„120 Jahre Milka“ und kein bisschen weise, könnte man schlussfolgern. Die Marketing-Leiterin spricht zwar im HORIZONT über die lange Tradition der lila Schokolade, und über die Verantwortung gegenüber der Umwelt und den Kindern. Doch Tradition kriegt einen schlechten Beigeschmack, weil Produktionsbedingungen und Soziale Verantwortung unverändert große Mängel haben. Im Bericht von Greenpeace https://drive.google.com/drive/folders/1mleCyhc68CCWkypxjrrytBI_muQZgZ3R wird nicht nur die Tradition der Palmölverwendung in der Milka Produktion aufgezeigt, sondern auch, dass im Kakaogeschäft nach wie vor Kinderarbeit geleistet wird.

„Gemeinsam mit Nestlé und Mars ist Mondelēz, die Muttergesellschaft von Milka einer der größten Abnehmer von Risikogütern wie Kakao und Palmöl und ist für Waldzerstörung, Artensterben und Kinderarbeit entlang deren Lieferkette mitverantwortlich. In Ländern wie Indonesien, Malaysia, Ghana oder der Elfenbeinküste werden Regenwälder abgeholzt und Menschenrechte verletzt“ (Greenpeace).

Mondelēz ist einer der größten Kakaoverarbeiter weltweit, noch vor Nestlé und Mars. Seit 2013 bezieht das Unternehmen Palmöl aus RSPO zertifizierten Plantagen (Roundtable on Sustainable Palm Oil). Diese Initiative wurde 2011 vom WWF ins Leben gerufen. Ihre Mitglieder sind Umweltschutzverbände, andere NGOs sowie Unternehmen entlang der Lieferkette und Banken. Ziel war die Sicherstellung von nachhaltigem Palmöl-Anbau und das Verhindern von Umweltzerstörung. Die Zertifizierung hält lt. Greenpeace jedoch keineswegs, was vereinbart wurde. In der Folge gab es immer weitere Initiativen und freiwilliges Commitment der großen Produzenten, doch die Durchsetzung erweist sich als unzureichend. Nach wie vor wird Urwald in Indonesien und Malaysia gerodet, die Lieferketten bleiben intransparent und Kinderarbeit und Menschenrechtsverletzungen sind nachgewiesen. Mondelēz distanziert sich jedoch nicht von seinen Hauptlieferanten, Cargill und Wilmar International, die als führende Palmölhändler damit direkt in Verbindung gebracht werden.

Zweifellos ist Milka ein Beispiel für gelungene Markenführung mit vielfältiger Innovation auf Produktseite. Doch die Bedingungen, unter denen Rohstoffe eingekauft und Kakao geerntet wird hinterlassen einen bitteren Geschmack. „Die EU muss ein Gesetz für transparente Lieferketten erlassen,“ meint Greenpeace. Nur dann kommen solche Produkte nicht mehr nach Europa.