Die Hartnäckigkeit der derzeitigen AUA – Lufthansa-Gehaltsverhandlungen auf Seiten der Gewerkschaft ist für mich schwer nachzuvollziehen. Aber sogar im Freundeskreis gibt es zwei unterschiedliche Meinungen dazu. Ich sehe das Unternehmenskonstrukt Lufthansa Gruppe mit 13 Tochtermarken, darunter die Marke AUA. Wie kann ihre Belegschaft die gleichen Bedingungen fordern wie ihre Kolleg:innen bei der Lufthansa? AUA ist nicht gleich Lufthansa. Das Mutterunternehmen ist nicht nur eine ganz andere Kategorie als unsere nationale Fluglinie, sondern die AUA ist auch ein wirtschaftlich getrenntes Unternehmen mit einem spezifischen Aufgabenspektrum und dem Ziel von Wertmehrung und Gewinn.

Die AUA war noch nie sehr profitabel, weil Unternehmensgröße im Flugverkehr eine große Rolle spielt. Eine Angleichung der Gehälter an die der Muttergesellschaft würde zusätzliche Verluste produzieren. Wer sollte für das Defizit aufkommen? Das Lufthansa Management sicher nicht. Der österreichische Staat, weil wir um jeden Preis die eigene Fluglinie halten wollen? Dafür werden weder Steuerzahler:innen noch die EU Verständnis haben.

Die Konsequenz, wenn die Gewerkschaft obsiegte: Die AUA würde Kosten sparen müssen und in der Folge schlechteres Service anbieten, ihr Angebot downgraden und sogar Mitarbeiter:innen abbauen. Die Marke wäre beschädigt und damit entwertet.