Die Kika-Leiner Insolvenz ist die spektakulärste, weil auch politisch noch einiges zu diskutieren ist. Forstinger die groteskeste – denn dieser Laden wird schon zum drittenmal nach einer Insolvenz saniert. Doch auch der Schuh- und Kleiderhandel steigt aus und sperrt alle oder einen Teil seiner Läden zu. Und es sind keine unbedeutenden Marken – Delka, Salamander, Hallhuber, Tally Weijll, Gerry Weber. In Deutschland ist es die Versandmarke Madeleine, schon voriges Jahr haben die Schuhketten Reno und Görtz zugesperrt. Peek&Cloppenburg ist nur mit dem Deutschland-Geschäft insolvent, in Österreich bleiben die Läden offen.

Starke, einige davon sehr traditionelle Marken, was sie aber nicht vor steigenden Mieten und Energiekosten und auf der anderen Seite vor sinkenden Umsätzen während und nach Corona bewahrt hat.

Was haben wir als Konsument:innen dazu beigetragen? Leerstände in den Geschäftsstraßen, Beschleunigung des Einkaufens bei Amazon & Co., und in der Folge noch mehr Gastronomie, Massage- und Nagelstudios mit häufig begrenzter Laufzeit. Wo sind die neue Handelsangebote, die wieder Lust machen Shoppen zu gehen? Vielleicht setzt sich auch allmählich ein Hang durch zu „weniger tut’s auch“. Besser für die Umwelt, nicht so gut für den Handel in seiner jetzigen Struktur. Man wird sehen.