Die Oster-Idee der Agentur Ogilvy, Milka Schokohasen mit Piepser für sehbeeinträchtigte Kinder auf den Markt zu bringen ist eine schöne Geste. Alle Kinder sollen ihre Milka-Hasen finden und sich freuen können, selbst wenn es mit einem akustischer Hinweis geschieht. https://www.youtube.com/watch?v=XZLXC3X-HHE
Die nicht so schöne Geste ist die Tatsache, dass Mondelez, die Muttergesellschaft von Milka nach wie vor in ihren Anstrengungen, Kinderarbeit in der Kakaoernte zurückzudrängen hinter den gestellten Zielen zurückgeblieben ist.
„Versklavte Kinder“ : Kinderarbeit „in nahezu jeder Branche“
titelte ZDFheute am 22.12.2022. „Von Menschenrechtsorganisationen, aber auch Investoren wird die Schokoladenindustrie besonders kritisch beäugt – ein Wirtschaftszweig, der global jährlich mehr als 100 Milliarden US-Dollar Umsatz macht. Das Inkota-Netzwerk, eine entwicklungspolitische Organisation, bezeichnet es als den ‚größten Skandal‘, dass kein großer Schokoladenhersteller garantieren könne, ‚dass in seinen Produkten keine Kinderarbeit steckt‘.“
Bereits 2001 hatten 8 große Schokoladenerzeuger, darunter auch Kraft als Vorgänger von Mondelez vereinbart, die schlimmsten Formen der Kinderarbeit bis 2005 abzuschaffen. Der Termin wurde immer wieder hinausgeschoben, zuletzt vom größten Schweizer Schokoladeproduzenten Barry Callebaut bis 2025. Ein Grund für die Verschleppung ist im absurd niedrigen Preis für Kakao zu finden, der die Kakaobauern zu billiger Kinder- und Sklavenarbeit nötigt. Doch die Unternehmen sind es, die den Marktpreis weitgehend bestimmen.
Mondelez/Milka Website: „Die Kinderarbeit in den Kakaoanbaugebieten Westafrikas zu beenden, ist keine Aufgabe, die wir allein bewältigen können. Wir haben starke Partner an unserer Seite wie die World Cocoa Foundation (WCF) und die International Cocoa Initiative (ICI), um einen systemischen Ansatz zu schaffen, der die Ursachen von Kinderarbeit erfolgreich bekämpft.“ In den direkten Lieferketten wird dies leichter möglich sein, wenn über Händler zugekauft wird ist das Problem schwerer in den Griff zu bekommen.
Es muss allemal das Ziel sein, dass nicht Kinder für Kinder arbeiten müssen.