Investoren wollen ihr Geld in höchst profitable Immobilien stecken, verständlich. Ist es vermessen, sie daran zu erinnern, dass sie im Konnex mit Klimazielen die Auswirkungen ihrer Bautätigkeit zu beachten haben?
Viele Häuser auf der Wieden haben hinter den Gründerzeit-Hausfassaden weitläufige Innenhöfe. Um die Jahrhundertwende waren es Gastgärten, später blieben Betriebsräume zurück oder es wurden Werkstätten errichtet. Wenn diese Betriebe absiedeln entsteht ein verlockendes Areal für ‚Immobiliäre‘. Nach derzeitiger Bauordnung dürfen 70% der Fläche, die als Baugebiet gewidmet ist auch verbaut werden. Wo also früher eine ebenerdige Werkstatt, freie Flächen, vielleicht ein Salettl und Bäume waren werden Baublöcke hineingeklotzt. Zu sehen auf dem Areal der ehemaligen Bösendorfer Säle in der Graf Starhemberggasse, zu erwarten in der Favoritenstraße im ‚Quartier Starhemberg‘, derzeit konkret geplant in der Wiedner Hauptstraße 52. Die Anrainer:innen wehren sich mit einer Petition gegen diese dichte Verbauung mit winzigen gewerblich nutzbaren Mietappartments. Das ist Profitmaximierung und gleichzeitig Klimadesaster für die Anwohner:innen. Kein freier Blick mehr sondern Feuermauern vor der Nase, dunkle Erdgeschosswohnungen, kein Baum mehr, keine Rasenfläche – dafür Abluft von der darunter gebauten Tiefgarage und kaum Abkühlung im Sommer.
Klimaziele müssen auch für Bebauung gelten – daher ist die maximale Ausnützung der bebaubaren Fläche von 70% auf 50% zu reduzieren. Das Rathaus ist gefordert, sich für den innerstädtischen Bereich damit auseinander zu setzen.